Chronik „Jugend forscht“



Kleine Chronik des Regionalwettbewerbes Jugend forscht Ostthüringen in Rositz

Jugend forscht – Schüler experimentieren wurde in Rositz erst durch das Engagement des innovativen Fenster – und Türenherstellers PaX möglich. Die PaX GmbH, mit Werken in Ingelheim, Hermeskeil und Rositz, einer der größten Fensterhersteller in Deutschland, hatte 1995 die Patenschaft für diese Veranstaltung übernommen und damit – Jugend forscht – in Ostthüringen begründet.

Mit der Veränderung der Firmenstruktur der Firma PaX in eine Aktiengesellschaft wurde im Jahre 2001 die Patenträgerschaft für den Regionalwettbewerb Ostthüringen abgegeben.

Der 7.Wettbewerb sollte unbedingt in der Region Altenburg / Rositz bleiben, so dass mehrere Firmen und Institutionen des Altenburger Landes und die Stiftung Jugend forscht in Hamburg als Sponsoren auftraten.

Dank des Engagements des Landrates des Altenburger Landes konnte ab 2002, also ab der 8. Wettbewerbsrunde das WTC (Wissenschafts- und TransferCenter des Altenburger Landes und der Hochschulen e.V.) als Pate gewonnen werden. Eines der wichtigen Ziele des Vereins ist die Betreuung und Bindung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Region. Die erforderlichen Mittel zur Durchführung des Regionalwettbewerbes warb das WTC jährlich von ca. 90 Firmen und Einrichtungen der Region ein.

Bis 2004 fungierte Herr Dieter Gräfe als Wettbewerbsleiter, von 2005 bis 2023 wurde der Wettbewerb von Herrn Dirk Heyer geleitet. Die Wettbewerbsrunde 2024 leitete Herr Wolf-Peter Stanke den Wettbewerb, seit 2025 ist Dave Eschrich Wettbewerbsleiter in Ostthüringen. Im Oktober 2016 übernahm die Wirtschaftsvereinigung Altenburger Land, Metropolregion Mitteldeutschland e.V. die Patenträgerschaft. Verantwortlich für den Wettbewerb waren Herr Bernd Huster und nachfolgend Herr Heinz Teichmann. Ab der Wettbewerbsrunde 2024 betreut Frau Angela Riemann den Wettbewerb.

Etwa 35 Lehrer aus den Regelschulen, Gymnasien und Berufsschulzentren des Schulamtes Ostthüringen sowie Vertreter der lokalen Wirtschaft unterstützen als Juroren in den sieben Fachgebieten den Wettbewerb. Zahlreiche Lehrer sind es auch, die die jungen Forscher zur Teilnahme am Wettbewerb ermutigen und deren Projekte als Betreuungslehrer bis zur Regionalmesse begleiten. Am Regionalwettbewerb nehmen jedes Jahr sehr viele Regelschüler teil, die mit großem Einsatz Themen aus dem Unterricht und der Umwelt aufgreifen und bearbeiten.

Die Gemeinde Rositz stellt alljährlich kostenlos ihr Kulturhaus als Wettbewerbsort zur Verfügung. Der Regionalwettbewerb findet jeweils an zwei Tagen – Ende Februar/ Anfang März statt. Die PAX AG stellt in jedem Jahr die erforderlichen Messestände sowie deren Auf- und Abbau kostenlos zur Verfügung.

Am ersten Tag erfolgen für die Teilnehmer die Einrichtung der Stände sowie die Begutachtung und das Gespräch mit der Jury.

Am Abend wird durch die Patenfirma ein besonderes Programm organisiert.

– 1995 ein Besuch im Altenburger Theater
– 1996 Besichtigung der unterirdischen Gänge von Zeitz
– 1997 Besuch der ehemaligen Fabrik zur Herstellung von Leder in Weida
– 1998 Besuch einer Vorstellung im Zeiss-Planetarium in Jena
– 1999 Besuch einer Veranstaltung der “academixer“ in Leipzig
– 2000 Besuch der Brikettfabrik in Mumsdorf
– 2001 Besuch des Naturkundemuseums in Gera mit der Sonderausstellung der Imaginata
– 2002 Bowlingwettbewerb und Disco in Altenburg
– 2003 Besuch des Erlebnisbades Riff in Bad Lausick
– 2004 Disco, Kegeln und Computerspiele in der Altenburger Destillerie
– 2005 Disco, Kegeln in der Altenburger Destillerie
– 2006 Sondervorstellung im Theater Altenburg/Gera: „STONES“
– 2007 Badevergnügen im Erlebnisbad Riff Bad Lausick
– 2008 Besuch des Erlebnisbades RIFF in Bad Lausick
– 2009 Badespaß im Erlebnisbad RIFF, Bad Lausick
– 2010 Badespaß im Erlebnisbad RIFF, Bad Lausick
– 2011 Abendprogramm, „Robin Hood“ – Aufführung der Jugendkunstschule Altenburg in der  „Tenne“ der Brauerei,  anschließend JuFo-Party
– ab 2012 Badespaß im Erlebnisbad RIFF, Bad Lausick

Der zweite Tag begann in den Jahren 1995 – 2001 mit einer Betriebsbesichtigung der Patenfirma PAX in Rositz. Die Kinder und Jugendlichen erlebten dabei die Herstellung von Fenstern mit Hilfe modernster Computer- und Robotertechnik.
Seit der 7. Wettbewerbsrunde werden am Vormittag des 2. Tages Betriebe des Landkreises sowie besondere Sehenswürdigkeiten der Stadt Altenburg durch die Teilnehmer besucht.
Nach dem Mittagessen kann die Öffentlichkeit die Messe für ca. 2 Stunden besichtigen. Anschließend finden in einer Feierstunde die Siegerehrung und die Übergabe der Sonderpreise statt.

1995 wurde der Wettbewerb nur auf der Ebene – Schüler experimentieren – durchgeführt.
1996 gab es die Teilnahme bei Jugend forscht und Schüler experimentieren.

Die Eröffnungsveranstaltung zur jeweiligen Wettbewerbsrunde wurde bis 2008 im Kulturhaus der Gemeinde Rositz durchgeführt.
Seit 2009 in Firmen der Region.

bis 2008 Gemeinde Rositz
– 2009 Dietzel Hydraulik Beerwalde
– 2010 GSS Gebäude-Solarsysteme GmbH Korbußen
– 2011 KTN Nobitz
– 2012 Käserei Altenburger Land
– 2013 Neumayer Tekfor Schölln
– 2014 Maschinenfabrik Herkules Meuselwitz
– 2015 InduSol GmbH Schmölln
– 2016 Meuselwitz Guß Eisengießerei GmbH
– 2017 HORSCH Maschinen GmbH in Ronneburg
– 2018 OKM GmbH
– 2019 POG Präzisionsoptik Gera GmbH
– 2020 „Nörgelsäcke“ in Gößnitz
– 2021 Horchmuseum Zwickau
– 2022 Wellpappenwerk Lucka KG
– 2023 Schülerforschungszentrum Gera
– 2024 POG Präzisionsoptik Gera GmbH
– 2025
– 2026
Teilnehmer und Projekte
1995 stellten 37 Teilnehmer 22 Arbeiten aus
1996 stellten 81 Teilnehmer 40 Arbeiten aus
1997 stellten 103 Teilnehmer 49 Arbeiten aus
1998 stellten 63 Teilnehmer 25 Arbeiten aus
1999 stellten 65 Teilnehmer 30 Arbeiten aus
2000 stellten 124 Teilnehmer 59 Arbeiten aus
2001 stellten 97 Teilnehmer 42 Arbeiten aus
2002 stellten 131 Teilnehmer 54 Arbeiten aus
2003 stellten 127 Teilnehmer 56 Arbeiten aus
2004 stellten 112 Teilnehmer 52 Arbeiten aus
2005 stellten 119 Teilnehmer 56 Arbeiten aus
2006 stellten 129 Teilnehmer 58 Arbeiten aus
2007 stellten 114 Teilnehmer 53 Arbeiten aus
2008 stellten 126 Teilnehmer 55 Arbeiten aus
2009 stellten 116 Teilnehmer 56 Arbeiten aus
2010 stellten 136 Teilnehmer 62 Arbeiten aus
2011 stellten 96 Teilnehmer 45 Arbeiten aus
2012 stellten 145 Teilnehmer 68 Arbeiten aus
2013 stellten 116 Teilnehmer 57 Arbeiten aus
2014 stellten 119 Teilnehmer 55 Arbeiten aus
2015 stellten 83 Teilnehmer 42 Arbeiten aus
2016 stellten 130 Teilnehmer 55 Arbeiten aus
2017 stellten 140 Teilnehmer 64 Arbeiten aus
2018 stellten 107 Teilnehmer 53 Arbeiten aus
2019 stellten 120 Teilnehmer 59 Arbeiten aus
2020 stellten 115 Teilnehmer 52 Arbeiten aus
2021 stellten 63 Teilnehmer 30 Arbeiten aus
2022 stellten 49 Teilnehmer 27 Arbeiten aus
2023 stellten 117 Teilnehmer 55 Arbeiten aus
2024 stellten 115 Teilnehmer 54 Arbeiten aus
2025 stellten 129 Teilnehmer 57 Arbeiten aus
2026
in 30 Jahren 3324 Teilnehmer 1542 Arbeiten

Der Wettbewerb in Ostthüringen stößt langsam an die Grenzen eines Regionalwettbewerbes, der 60 Projekte nicht überschreiten sollte. Die Platzkapazität im Kulturhaus der Gemeinde Rositz liegt bei 55 – 60 Ständen, so dass dort die Voraussetzungen für einen Regionalwettbewerb auch für die weitere Zukunft gegeben sind.

Die Preisgelder werden insbesondere durch den Patenträger zur Verfügung gestellt.

Auf regionaler Ebene werden Sonderpreise von folgenden Stiftern gesponsert:

Die Teilnahme am Landeswettbewerb erreichen die Sieger der 7 Fachgebiete im Wettbewerb „Jugend forscht“. Seit der Wettbewerbsrunde 2012 nehmen auch die Sieger der Sparte „Schüler experimentieren“ am Landeswettbewerb in Jena teil.
Seit 1997 erreichten folgende Teilnehmer die Delegierung zum Bundeswettbewerb:

1997 Jens Stock
Danny Kretschmann
Michael Quellmalz
Treben Untersuchung des Kfz-Verkehr in Treben mittels Verkehrszählung
1998 Matthias Pamler Schmölln Platine zur Messung elektrischer Bauelemente
2001 Nadine Kröber
Nicole Kröber
Altenburg Untersuchung wissenschaftlicher Arbeiten am Mauritianum Altenburg
2003 Max Falk Schmölln Softwareunterstützte Kransteuerung
2004 Daniel Oriwol Altenburg Der piezoelektrische Effekt von Kristallen.
2006 Stefan Heist Jena Untersuchungen zur Erzeugung nanoskaliger Pulver mittels Laserverdampfung
Philipp Seemann Kahla / Elster
2007 Lars Schymik Jena Elektronische Überweisungshilfe für Zuweiser und Krankenhäuser
Benjamin Müller Jena
2007 Alexander Jörk Gera Kippt das Klima? – Auswertung meteorologischer Messdaten in Ostthüringen
2007 Stefanie Kosan Jena Lösung von Diffusionsgleichungen im karthesischen Koordinatensystem und Polarkoordinatensystem
Anne Plochowietz Jena
2007 Andre Schleicher Weida Eigenbau eines CNC-Fräsers – Vergleich von Industriemaschinen mit einer Eigenkonstruktion am praktischen Beispiel
Klemens Pätzold Weida
2008 Simon Leischnig Jena Kommunikation über das Internet und Netzwerke durch RSA-Verschlüsselung
2009 Julia Münzner
Patrick Wohlfahrt
Waltersdorf
Remptendorf
Floureszenzeffekt an metallischen Nanopartikeln
2009 Christin-Charlott Schoele Jena Synthese und pharmakologische Charakterisierung von neuartigen potentiellen Liganden an humanen, geklonten Dopaminrezeptoren
Juliane Totzke Gräfenroda
2009 Isabel Bauer Rositz „Wilde Weide“ – ein Brettspiel als Beispiel für die Bedeutung des kindlichen Spielens
2009 Sebastian Stamm Jena Systematisches Erfassen einer unbekannten Fläche mittels Robotertechnik
Benjamin Siegmund Rothenstein
2010 Friedrich Sacher Haselbach Solarwärmer
Christoph Harpain Altenburg
2010 Thomas Fischer Zschaschelwitz Erforschung des Weltalls durch Astrofotografie und Spektoskopie.
2010 Andre Bauer Rositz Nutzung von Kleingewässern in der Feldflur durch Vögel am Beispiel der Lossener Senke 2008/2009.
2012 Gregor Sauer
Malte Brammerloh
Jena Kommunikationsunterstützung für taubblinde Menschen
2014 Melanie Hoppmann
Lisa Sarich
Altenburg Die Entwicklung der Flora & Fauna auf dem Gelände der ehemaligen Brikettfabrik „Gertrud“ und des Restlochs I bei Zechau
2015 Lucy Khammanivong
Chris Schneider
Altenburg KaLuChriDo, Seifenspender für behinderte Menschen
2016 Laura Dunse Greiz Die Biene auf dem Land, ein Lehrkonzept für Schullandheime
2017 Manuel Rieger
Joseph Beerel
Christian Lautenschläger
Zeulenroda Trainigspartnerroboter für Kampfsportarten
2018 Göran Hegenberg Friedrich-Schiller-Gymnasium, Eisenberg ChemCalc+ App
Florian Grunert Zabel-Gymnasium Gera Exakte Bestimmung der Fallbeschleunigung auf der Erde
Tony Wunderlich Johann-Friedrich-Pierer-Schule, Altenburg Konstruktion und Bau einer Teleskopsteuerung
2019 Konrad Thiel Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz Wo Apollo 11 nicht landete
2021 Konrad Thiel; Emmily Grunert Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz Die Parallaxe ist die Königsklasse
Malte Reinstein; Johanna Rackete; Lilly Schuster Staatliches Friedrichgymnasium Altenburg Faser-Bragg-Gitter und deren Potenzial zur Anwendung im Bereich der Neuroprothesen
Felix Reißmann; Niklas Geißler; Moritz Schaub Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz, Greiz Entwicklung eines Fahrzeugmodells auf der Grundlage des autonomen Fahrens
2023 Maike Gräfenstein, Emilie Gräfe, Charlize Opitz Gymnasium „Johann Heinrich Pestalozzi“ Stadtroda Mit QR Codes durch Stadroda
2024 Aeneas Neumann Staatliches Lerchenberggymnasium Altenburg Ultrasonic world of plants
2025
2026

Danke an Herrn Tom Kleinfeld, er recherchierte 2014 was aus den ehemaligen Jugend forscht Teilnehmern der Region geworden ist. Anbei ein Textauszug.
„Vergangenes Jahr erhielten Melanie Hoppmann und Lisa Sarich vom Lerchenberggymnasium mit ihren Forschungen zur Entwicklung der Flora und Fauna auf dem Gelände der ehemaligen Brikettfabrik Gertrud und des Restlochs I bei Zechau sogar den fünften Preis beim Bundesfinale“, so Teichmann weiter. Zwar holten die beiden als erste eine Platzierung für das Altenburger Land, doch waren sie nicht die ersten, die den Landkreis auf der großen nationalen Bühne vertraten.
Die „Pioniere“ heißen Jens Stock, Danny Kretschmann und Michael Quellmalz. Sie schafften es schon 1997 als Forschungsteam bis ins Bundesfinale. „Damals stand ich kurz vorm Abschluss an der Regelschule Treben“, entsinnt sich Jens Stock, der heute als Zimmermann arbeitet und in Kohren-Sahlis nahe Leipzig wohnt. „Wir haben den Kfz-Verkehr durch Treben mittels einer Verkehrszählung untersucht, uns beim Landesfinale in Rositz gegen reichlich Konkurrenz durchgesetzt“, kramt er weiter in seiner Erinnerung. Zum Finale nach Berlin reisten sie im Transporter, gefahren von Geografie-Lehrer René Karschau. „Die Ehrung aller Finalisten fand dann im Friedrichstadtpalast statt – ein tolles Erlebnis“, schwärmt Stock noch heute.
Nur ein Jahr später trumpfte Matthias Pamler aus Schmölln groß auf: Der damalige Gymnasiast entwickelte eine Platine, welche die Messung elektrischer Bauelemente mit einem PC ermöglichte. Zur Erinnerung: Computer waren zu der Zeit riesige „Ungetüme“ und liefen größtenteils noch mit dem Betriebssystem „Windows 95“, einem der ersten „MS-Dos“ -Nachfolger. „Ist das wirklich schon 16 Jahre her?“, fragt Pamler heute mit einem Lächeln, der die elektrotechnische Schiene noch immer fährt: 2011 gründete er mit vier Kollegen im sächsischen Wilsdruff die Geomation GmbH. „Wir entwickeln und produzieren Prüfgeräte für Materialuntersuchungen – zum Beispiel von Baugrund. Unsere Technik findet man europaweit an Universitäten, Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen. Mittlerweile gibt es Anfragen aus der ganzen Welt“, erklärt der umtriebige Diplom-Ingenieur. „Bei ‚Jugend forscht’ ging es bereits um die Elektronik sowie Software eines universellen Messapparats für elektrische Kenngrößen. Heute sind mein Team und ich auf Geräte für Materialprüfungen spezialisiert und entwickeln außerdem die Mechanik, Sensorik und Antriebstechnik der Maschinen“, so Pamler weiter.
„Der Wettbewerb bot mir damals die Gelegenheit, erste Kontakte zu Industrie und Universitäten zu knüpfen und über den Tellerrand der Region und Schule hinauszublicken. Das Geschehen verfolge ich nach wie vor und kann nur jedem mit einer passenden Projektidee raten, an ‚Jugend forscht’ teilzunehmen“, fügt er an.
2001 sorgten die Zwillinge Nadine und Nicole Kröber, damals Schülerinnen am Lerchenberggymnasium, für Furore: „Anfangs hatten wir im Mauritianum eine Ausstellung über den Aufbau von wissenschaftlichen Arbeiten erstellt“, so Nadine. „Mit Hinblick auf ‚Jugend forscht’ haben wir dann noch die dem Museum vorliegenden Arbeiten von Schülern studiert und bezüglich ihres Aufbaus analysiert“, ergänzt Nicole. Die erweiterte Schau dokumentierte dann, wie die Jungforscher in ihren Arbeiten vorgingen sowie deren Experimente und Ergebnisse. Mit ihren Erkenntnissen schafften sie es – wie ihre männlichen Vorgänger – bis ins Bundesfinale, welches damals in Chemnitz stattfand. „Vor allem hat der Wettbewerb unser Selbstvertrauen gestärkt“, resümiert Nadine. Nach dem Abitur absolvierten beide eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin in Chemnitz, zogen 2007 gemeinsam nach Frankreich. Heute arbeiten sie in Straßbourg bei Exportfirmen in der Verkaufsabteilung, managen den Kundenkontakt auf französisch, englisch und deutsch. „Das Elsass ist zu unserer zweiten Heimat geworden“, sagt Nicole. Die Zwillinge wohnen in einer 3-Raum-Wohnung im Zentrum Straßbourgs. „Wir sind eben ein Herz und eine Seele“, lacht Nadine.“
2003, nur zwei Jahre später also, sorgte Max Falk vom Schmöllner Roman-Herzog-Gymnasium für eine kleine Sensation: der damals erst 13-Jährige war eigentlich zu jung für den Bundeswettbewerb und durfte nur mit einer Sondergenehmigung teilnehmen. Doch seine Forschung war schon ganz groß: Er baute einen Modellkran, der sich mittels eines selbst geschriebenem Programms via Joystick bewegen ließ. „Die Endrunde fand in Ludwigshafen statt. Als die Jury an meinem Stand vorbeikam, war ich richtig aufgeregt“, erinnert sich Falk heute, der später auf das Carl-Zeiss-Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Spezialklassen nach Jena wechselte, dort im Internat wohnte. „Rückblickend hat mir die ‚Jugend-forscht’-Erfahrung sehr geholfen, wenn es darum ging, meine eigene Arbeit vorzustellen und zu verteidigen – besonders in einem technischen Studiengang ist das wichtig“, so Falk weiter. Nach dem Abitur und Zivildienst studierte er an der TU Dresden Mechatronik. Mit dem Diplom in der Tasche arbeitet er heute als Doktorand im Entwicklungszentrum von Porsche im baden-württembergischen Weissach.
Neben den eben genannten „Pionieren“ schafften auch noch folgende Schüler aus dem Landkreis den Sprung ins Bundesfinale bei „Jugend forscht“.
• 2004: Daniel Oriwol (Friedrichgymnasium), „Der piezoelektrische Effekt von Kristallen“ (Physik)
• 2009: Isabel Bauer , Maxi Ziegler, Sarah Götze, (alle vom Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium, Meuselwitz), „Wilde Weide – ein Brettspiel als Beispiel für die Bedeutung des kindlichen Spielens“ (Arbeitswelt)
2010 dann das absolute Highlight: Mit André Bauer (Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium, „Nutzung von Kleingewässern in der Feldflur durch Vögel an der Lossener Senke“, Biologie), Thomas Fischer (Lerchenberggymnasium, „Erforschung des Weltalls durch Astrofotografie und Spektroskopie“, Geo- und Raumwissenschaften) und Friedrich Sacher sowie Christoph Harpain (beide Christliches Spalatin-Gymnasium, „Solarwärmer“, Technik) schafften es gleich vier Schüler aus dem Landkreis bis in die Endrunde.
„Seit der Einführung des Wettbewerbs im Altenburger Land im Jahr 1993 schafften es insgesamt 17 Jugendliche mit 10 Projekten bis zum Bundesfinale“, resümiert Teichmann stolz. „Hoffen wir, dass in der aktuellen Runde noch der ein oder andere dazukommt“, fügt er an.
Tom Kleinfeld
Artikel im Amtsblatt Altenburger Land

Chronik der Stiftung „Jugend forscht“ e.V.

Im Sommer 1965 rief Henri Nannen, der damalige Chefredakteur und Herausgeber des STERN, den naturwissenschaftlich/technischen Wettbewerb ins Leben. In den ersten zehn Jahren wurde Jugend forscht ausschließlich vom STERN finanziert. Seit 1975 ist der Wettbewerb ein gemeinsames Förderungswerk des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie und des STERN. Rund 80 Patenfirmen finanzieren die Regional- und Landeswettbewerbe.
Als Schirmherr fungiert Bundespräsident Johannes Rau.

Den Vorsitz des Kuratoriums hat der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie; weitere Kuratoriumsmitglieder entsenden: die ständige Konferenz der Kultusminister der Länder, der Stern, das Verlagshaus Gruner + Jahr AG & Co., der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Verein zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts, die Bundesjury, die Wettbewerbsleiter und die Patenfirmen.

Die zentrale Wettbewerbsorganisation liegt bei der Geschäftsstelle. Die Geschäftsführerin der Stiftung ist Dr. Uta Krautkrämer-Wagner. Alle allgemeinbildenden Schulen werden regelmäßig von der Geschäftsstelle über den Wettbewerb informiert. In vielen Schulen gibt es inzwischen ”jugend forscht” Betreuungslehrerinnen und -lehrer als Ansprechpartner. Die Wettbewerbsleiter organisieren gemeinsam mit den Patenbeauftragten der Patenfirmen die Wettbewerbe. Der Bundeswettbewerb wird von der Stiftung ”Jugend forscht” e.V., Hamburg, und einer jährlich wechselnden Bundespatenfirma ausgerichtet.

Zahlreiche Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stiften für alle drei Wettbewerbsebenen mehr als eine halbe Million Mark für Bar- und Sachpreise. Dazu kommen interessante Reisen, Forschungspraktika und Studienaufenthalte. Viele Bundessieger nehmen an weiterführenden internationalen Wettbewerben teil, z.B. dem „European Union Contest for Young Scientists“ oder dem 1990 von der Stiftung ”Jugend forscht” e.V. gemeinsam mit der Deutschen Bank gestarteten Wettbewerb ”Europas Jugend forscht für die Umwelt” (Young Europeans Environmental Research).

Teilnehmer und Siegerlisten

Kleine Chronik des Regionalwettbewerbes Jugend forscht Ostthüringen in Rositz

Jugend forscht – Schüler experimentieren wurde in Rositz erst durch das Engagement des innovativen Fenster – und Türenherstellers PaX möglich. Die PaX GmbH, mit Werken in Ingelheim, Hermeskeil und Rositz, einer der größten Fensterhersteller in Deutschland, hatte 1995 die Patenschaft für diese Veranstaltung übernommen und damit – Jugend forscht – in Ostthüringen begründet.

Mit der Veränderung der Firmenstruktur der Firma PaX in eine Aktiengesellschaft wurde im Jahre 2001 die Patenträgerschaft für den Regionalwettbewerb Ostthüringen abgegeben.

Der 7.Wettbewerb sollte unbedingt in der Region Altenburg / Rositz bleiben, so dass mehrere Firmen und Institutionen des Altenburger Landes und die Stiftung Jugend forscht in Hamburg als Sponsoren auftraten.

Dank des Engagements des Landrates des Altenburger Landes konnte ab 2002, also ab der 8. Wettbewerbsrunde das WTC (Wissenschafts- und TransferCenter des Altenburger Landes und der Hochschulen e.V.) als Pate gewonnen werden. Eines der wichtigen Ziele des Vereins ist die Betreuung und Bindung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Region. Die erforderlichen Mittel zur Durchführung des Regionalwettbewerbes warb das WTC jährlich von ca. 90 Firmen und Einrichtungen der Region ein.

Bis 2004 fungierte Herr Dieter Gräfe als Wettbewerbsleiter, von 2005 bis 2023 wurde der Wettbewerb von Herrn Dirk Heyer geleitet. Die Wettbewerbsrunde 2024 leitete Herr Wolf-Peter Stanke den Wettbewerb, seit 2025 ist Dave Eschrich Wettbewerbsleiter in Ostthüringen. Im Oktober 2016 übernahm die Wirtschaftsvereinigung Altenburger Land, Metropolregion Mitteldeutschland e.V. die Patenträgerschaft. Verantwortlich für den Wettbewerb waren Herr Bernd Huster und nachfolgend Herr Heinz Teichmann. Ab der Wettbewerbsrunde 2024 betreut Frau Angela Riemann den Wettbewerb.

Etwa 35 Lehrer aus den Regelschulen, Gymnasien und Berufsschulzentren des Schulamtes Ostthüringen sowie Vertreter der lokalen Wirtschaft unterstützen als Juroren in den sieben Fachgebieten den Wettbewerb. Zahlreiche Lehrer sind es auch, die die jungen Forscher zur Teilnahme am Wettbewerb ermutigen und deren Projekte als Betreuungslehrer bis zur Regionalmesse begleiten. Am Regionalwettbewerb nehmen jedes Jahr sehr viele Regelschüler teil, die mit großem Einsatz Themen aus dem Unterricht und der Umwelt aufgreifen und bearbeiten.

Die Gemeinde Rositz stellt alljährlich kostenlos ihr Kulturhaus als Wettbewerbsort zur Verfügung. Der Regionalwettbewerb findet jeweils an zwei Tagen – Ende Februar/ Anfang März statt. Die PAX AG stellt in jedem Jahr die erforderlichen Messestände sowie deren Auf- und Abbau kostenlos zur Verfügung.

Am ersten Tag erfolgen für die Teilnehmer die Einrichtung der Stände sowie die Begutachtung und das Gespräch mit der Jury.

Am Abend wird durch die Patenfirma ein besonderes Programm organisiert.

– 1995 ein Besuch im Altenburger Theater
– 1996 Besichtigung der unterirdischen Gänge von Zeitz
– 1997 Besuch der ehemaligen Fabrik zur Herstellung von Leder in Weida
– 1998 Besuch einer Vorstellung im Zeiss-Planetarium in Jena
– 1999 Besuch einer Veranstaltung der “academixer“ in Leipzig
– 2000 Besuch der Brikettfabrik in Mumsdorf
– 2001 Besuch des Naturkundemuseums in Gera mit der Sonderausstellung der Imaginata
– 2002 Bowlingwettbewerb und Disco in Altenburg
– 2003 Besuch des Erlebnisbades Riff in Bad Lausick
– 2004 Disco, Kegeln und Computerspiele in der Altenburger Destillerie
– 2005 Disco, Kegeln in der Altenburger Destillerie
– 2006 Sondervorstellung im Theater Altenburg/Gera: „STONES“
– 2007 Badevergnügen im Erlebnisbad Riff Bad Lausick
– 2008 Besuch des Erlebnisbades RIFF in Bad Lausick
– 2009 Badespaß im Erlebnisbad RIFF, Bad Lausick
– 2010 Badespaß im Erlebnisbad RIFF, Bad Lausick
– 2011 Abendprogramm, „Robin Hood“ – Aufführung der Jugendkunstschule Altenburg in der  „Tenne“ der Brauerei,  anschließend JuFo-Party
– ab 2012 Badespaß im Erlebnisbad RIFF, Bad Lausick

Der zweite Tag begann in den Jahren 1995 – 2001 mit einer Betriebsbesichtigung der Patenfirma PAX in Rositz. Die Kinder und Jugendlichen erlebten dabei die Herstellung von Fenstern mit Hilfe modernster Computer- und Robotertechnik.
Seit der 7. Wettbewerbsrunde werden am Vormittag des 2. Tages Betriebe des Landkreises sowie besondere Sehenswürdigkeiten der Stadt Altenburg durch die Teilnehmer besucht.
Nach dem Mittagessen kann die Öffentlichkeit die Messe für ca. 2 Stunden besichtigen. Anschließend finden in einer Feierstunde die Siegerehrung und die Übergabe der Sonderpreise statt.

1995 wurde der Wettbewerb nur auf der Ebene – Schüler experimentieren – durchgeführt.
1996 gab es die Teilnahme bei Jugend forscht und Schüler experimentieren.

Die Eröffnungsveranstaltung zur jeweiligen Wettbewerbsrunde wurde bis 2008 im Kulturhaus der Gemeinde Rositz durchgeführt.
Seit 2009 in Firmen der Region.

bis 2008 Gemeinde Rositz
– 2009 Dietzel Hydraulik Beerwalde
– 2010 GSS Gebäude-Solarsysteme GmbH Korbußen
– 2011 KTN Nobitz
– 2012 Käserei Altenburger Land
– 2013 Neumayer Tekfor Schölln
– 2014 Maschinenfabrik Herkules Meuselwitz
– 2015 InduSol GmbH Schmölln
– 2016 Meuselwitz Guß Eisengießerei GmbH
– 2017 HORSCH Maschinen GmbH in Ronneburg
– 2018 OKM GmbH
– 2019 POG Präzisionsoptik Gera GmbH
– 2020 „Nörgelsäcke“ in Gößnitz
– 2021 Horchmuseum Zwickau
– 2022 Wellpappenwerk Lucka KG
– 2023 Schülerforschungszentrum Gera
– 2024 POG Präzisionsoptik Gera GmbH
– 2025
– 2026
Teilnehmer und Projekte
1995 stellten 37 Teilnehmer 22 Arbeiten aus
1996 stellten 81 Teilnehmer 40 Arbeiten aus
1997 stellten 103 Teilnehmer 49 Arbeiten aus
1998 stellten 63 Teilnehmer 25 Arbeiten aus
1999 stellten 65 Teilnehmer 30 Arbeiten aus
2000 stellten 124 Teilnehmer 59 Arbeiten aus
2001 stellten 97 Teilnehmer 42 Arbeiten aus
2002 stellten 131 Teilnehmer 54 Arbeiten aus
2003 stellten 127 Teilnehmer 56 Arbeiten aus
2004 stellten 112 Teilnehmer 52 Arbeiten aus
2005 stellten 119 Teilnehmer 56 Arbeiten aus
2006 stellten 129 Teilnehmer 58 Arbeiten aus
2007 stellten 114 Teilnehmer 53 Arbeiten aus
2008 stellten 126 Teilnehmer 55 Arbeiten aus
2009 stellten 116 Teilnehmer 56 Arbeiten aus
2010 stellten 136 Teilnehmer 62 Arbeiten aus
2011 stellten 96 Teilnehmer 45 Arbeiten aus
2012 stellten 145 Teilnehmer 68 Arbeiten aus
2013 stellten 116 Teilnehmer 57 Arbeiten aus
2014 stellten 119 Teilnehmer 55 Arbeiten aus
2015 stellten 83 Teilnehmer 42 Arbeiten aus
2016 stellten 130 Teilnehmer 55 Arbeiten aus
2017 stellten 140 Teilnehmer 64 Arbeiten aus
2018 stellten 107 Teilnehmer 53 Arbeiten aus
2019 stellten 120 Teilnehmer 59 Arbeiten aus
2020 stellten 115 Teilnehmer 52 Arbeiten aus
2021 stellten 63 Teilnehmer 30 Arbeiten aus
2022 stellten 49 Teilnehmer 27 Arbeiten aus
2023 stellten 117 Teilnehmer 55 Arbeiten aus
2024 stellten 115 Teilnehmer 54 Arbeiten aus
2025 stellten Teilnehmer Arbeiten aus
2026
in 30 Jahren 3195 Teilnehmer 1485 Arbeiten

Der Wettbewerb in Ostthüringen stößt langsam an die Grenzen eines Regionalwettbewerbes, der 60 Projekte nicht überschreiten sollte. Die Platzkapazität im Kulturhaus der Gemeinde Rositz liegt bei 55 – 60 Ständen, so dass dort die Voraussetzungen für einen Regionalwettbewerb auch für die weitere Zukunft gegeben sind.

Die Preisgelder werden insbesondere durch den Patenträger zur Verfügung gestellt.

Auf regionaler Ebene werden Sonderpreise von folgenden Stiftern gesponsert:

Die Teilnahme am Landeswettbewerb erreichen die Sieger der 7 Fachgebiete im Wettbewerb „Jugend forscht“. Seit der Wettbewerbsrunde 2012 nehmen auch die Sieger der Sparte „Schüler experimentieren“ am Landeswettbewerb in Jena teil.
Seit 1997 erreichten folgende Teilnehmer die Delegierung zum Bundeswettbewerb:

1997 Jens Stock
Danny Kretschmann
Michael Quellmalz
Treben Untersuchung des Kfz-Verkehr in Treben mittels Verkehrszählung
1998 Matthias Pamler Schmölln Platine zur Messung elektrischer Bauelemente
2001 Nadine Kröber
Nicole Kröber
Altenburg Untersuchung wissenschaftlicher Arbeiten am Mauritianum Altenburg
2003 Max Falk Schmölln Softwareunterstützte Kransteuerung
2004 Daniel Oriwol Altenburg Der piezoelektrische Effekt von Kristallen.
2006 Stefan Heist Jena Untersuchungen zur Erzeugung nanoskaliger Pulver mittels Laserverdampfung
Philipp Seemann Kahla / Elster
2007 Lars Schymik Jena Elektronische Überweisungshilfe für Zuweiser und Krankenhäuser
Benjamin Müller Jena
2007 Alexander Jörk Gera Kippt das Klima? – Auswertung meteorologischer Messdaten in Ostthüringen
2007 Stefanie Kosan Jena Lösung von Diffusionsgleichungen im karthesischen Koordinatensystem und Polarkoordinatensystem
Anne Plochowietz Jena
2007 Andre Schleicher Weida Eigenbau eines CNC-Fräsers – Vergleich von Industriemaschinen mit einer Eigenkonstruktion am praktischen Beispiel
Klemens Pätzold Weida
2008 Simon Leischnig Jena Kommunikation über das Internet und Netzwerke durch RSA-Verschlüsselung
2009 Julia Münzner
Patrick Wohlfahrt
Waltersdorf
Remptendorf
Floureszenzeffekt an metallischen Nanopartikeln
2009 Christin-Charlott Schoele Jena Synthese und pharmakologische Charakterisierung von neuartigen potentiellen Liganden an humanen, geklonten Dopaminrezeptoren
Juliane Totzke Gräfenroda
2009 Isabel Bauer Rositz „Wilde Weide“ – ein Brettspiel als Beispiel für die Bedeutung des kindlichen Spielens
2009 Sebastian Stamm Jena Systematisches Erfassen einer unbekannten Fläche mittels Robotertechnik
Benjamin Siegmund Rothenstein
2010 Friedrich Sacher Haselbach Solarwärmer
Christoph Harpain Altenburg
2010 Thomas Fischer Zschaschelwitz Erforschung des Weltalls durch Astrofotografie und Spektoskopie.
2010 Andre Bauer Rositz Nutzung von Kleingewässern in der Feldflur durch Vögel am Beispiel der Lossener Senke 2008/2009.
2012 Gregor Sauer
Malte Brammerloh
Jena Kommunikationsunterstützung für taubblinde Menschen
2014 Melanie Hoppmann
Lisa Sarich
Altenburg Die Entwicklung der Flora & Fauna auf dem Gelände der ehemaligen Brikettfabrik „Gertrud“ und des Restlochs I bei Zechau
2015 Lucy Khammanivong
Chris Schneider
Altenburg KaLuChriDo, Seifenspender für behinderte Menschen
2016 Laura Dunse Greiz Die Biene auf dem Land, ein Lehrkonzept für Schullandheime
2017 Manuel Rieger
Joseph Beerel
Christian Lautenschläger
Zeulenroda Trainigspartnerroboter für Kampfsportarten
2018 Göran Hegenberg Friedrich-Schiller-Gymnasium, Eisenberg ChemCalc+ App
Florian Grunert Zabel-Gymnasium Gera Exakte Bestimmung der Fallbeschleunigung auf der Erde
Tony Wunderlich Johann-Friedrich-Pierer-Schule, Altenburg Konstruktion und Bau einer Teleskopsteuerung
2019 Konrad Thiel Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz Wo Apollo 11 nicht landete
2021 Konrad Thiel; Emmily Grunert Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz Die Parallaxe ist die Königsklasse
Malte Reinstein; Johanna Rackete; Lilly Schuster Staatliches Friedrichgymnasium Altenburg Faser-Bragg-Gitter und deren Potenzial zur Anwendung im Bereich der Neuroprothesen
Felix Reißmann; Niklas Geißler; Moritz Schaub Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz, Greiz Entwicklung eines Fahrzeugmodells auf der Grundlage des autonomen Fahrens
2023 Maike Gräfenstein, Emilie Gräfe, Charlize Opitz Gymnasium „Johann Heinrich Pestalozzi“ Stadtroda Mit QR Codes durch Stadroda
2024 Aeneas Neumann Staatliches Lerchenberggymnasium Altenburg Ultrasonic world of plants
2025
2026

Danke an Herrn Tom Kleinfeld, er recherchierte 2014 was aus den ehemaligen Jugend forscht Teilnehmern der Region geworden ist. Anbei ein Textauszug.
„Vergangenes Jahr erhielten Melanie Hoppmann und Lisa Sarich vom Lerchenberggymnasium mit ihren Forschungen zur Entwicklung der Flora und Fauna auf dem Gelände der ehemaligen Brikettfabrik Gertrud und des Restlochs I bei Zechau sogar den fünften Preis beim Bundesfinale“, so Teichmann weiter. Zwar holten die beiden als erste eine Platzierung für das Altenburger Land, doch waren sie nicht die ersten, die den Landkreis auf der großen nationalen Bühne vertraten.
Die „Pioniere“ heißen Jens Stock, Danny Kretschmann und Michael Quellmalz. Sie schafften es schon 1997 als Forschungsteam bis ins Bundesfinale. „Damals stand ich kurz vorm Abschluss an der Regelschule Treben“, entsinnt sich Jens Stock, der heute als Zimmermann arbeitet und in Kohren-Sahlis nahe Leipzig wohnt. „Wir haben den Kfz-Verkehr durch Treben mittels einer Verkehrszählung untersucht, uns beim Landesfinale in Rositz gegen reichlich Konkurrenz durchgesetzt“, kramt er weiter in seiner Erinnerung. Zum Finale nach Berlin reisten sie im Transporter, gefahren von Geografie-Lehrer René Karschau. „Die Ehrung aller Finalisten fand dann im Friedrichstadtpalast statt – ein tolles Erlebnis“, schwärmt Stock noch heute.
Nur ein Jahr später trumpfte Matthias Pamler aus Schmölln groß auf: Der damalige Gymnasiast entwickelte eine Platine, welche die Messung elektrischer Bauelemente mit einem PC ermöglichte. Zur Erinnerung: Computer waren zu der Zeit riesige „Ungetüme“ und liefen größtenteils noch mit dem Betriebssystem „Windows 95“, einem der ersten „MS-Dos“ -Nachfolger. „Ist das wirklich schon 16 Jahre her?“, fragt Pamler heute mit einem Lächeln, der die elektrotechnische Schiene noch immer fährt: 2011 gründete er mit vier Kollegen im sächsischen Wilsdruff die Geomation GmbH. „Wir entwickeln und produzieren Prüfgeräte für Materialuntersuchungen – zum Beispiel von Baugrund. Unsere Technik findet man europaweit an Universitäten, Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen. Mittlerweile gibt es Anfragen aus der ganzen Welt“, erklärt der umtriebige Diplom-Ingenieur. „Bei ‚Jugend forscht’ ging es bereits um die Elektronik sowie Software eines universellen Messapparats für elektrische Kenngrößen. Heute sind mein Team und ich auf Geräte für Materialprüfungen spezialisiert und entwickeln außerdem die Mechanik, Sensorik und Antriebstechnik der Maschinen“, so Pamler weiter.
„Der Wettbewerb bot mir damals die Gelegenheit, erste Kontakte zu Industrie und Universitäten zu knüpfen und über den Tellerrand der Region und Schule hinauszublicken. Das Geschehen verfolge ich nach wie vor und kann nur jedem mit einer passenden Projektidee raten, an ‚Jugend forscht’ teilzunehmen“, fügt er an.
2001 sorgten die Zwillinge Nadine und Nicole Kröber, damals Schülerinnen am Lerchenberggymnasium, für Furore: „Anfangs hatten wir im Mauritianum eine Ausstellung über den Aufbau von wissenschaftlichen Arbeiten erstellt“, so Nadine. „Mit Hinblick auf ‚Jugend forscht’ haben wir dann noch die dem Museum vorliegenden Arbeiten von Schülern studiert und bezüglich ihres Aufbaus analysiert“, ergänzt Nicole. Die erweiterte Schau dokumentierte dann, wie die Jungforscher in ihren Arbeiten vorgingen sowie deren Experimente und Ergebnisse. Mit ihren Erkenntnissen schafften sie es – wie ihre männlichen Vorgänger – bis ins Bundesfinale, welches damals in Chemnitz stattfand. „Vor allem hat der Wettbewerb unser Selbstvertrauen gestärkt“, resümiert Nadine. Nach dem Abitur absolvierten beide eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin in Chemnitz, zogen 2007 gemeinsam nach Frankreich. Heute arbeiten sie in Straßbourg bei Exportfirmen in der Verkaufsabteilung, managen den Kundenkontakt auf französisch, englisch und deutsch. „Das Elsass ist zu unserer zweiten Heimat geworden“, sagt Nicole. Die Zwillinge wohnen in einer 3-Raum-Wohnung im Zentrum Straßbourgs. „Wir sind eben ein Herz und eine Seele“, lacht Nadine.“
2003, nur zwei Jahre später also, sorgte Max Falk vom Schmöllner Roman-Herzog-Gymnasium für eine kleine Sensation: der damals erst 13-Jährige war eigentlich zu jung für den Bundeswettbewerb und durfte nur mit einer Sondergenehmigung teilnehmen. Doch seine Forschung war schon ganz groß: Er baute einen Modellkran, der sich mittels eines selbst geschriebenem Programms via Joystick bewegen ließ. „Die Endrunde fand in Ludwigshafen statt. Als die Jury an meinem Stand vorbeikam, war ich richtig aufgeregt“, erinnert sich Falk heute, der später auf das Carl-Zeiss-Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Spezialklassen nach Jena wechselte, dort im Internat wohnte. „Rückblickend hat mir die ‚Jugend-forscht’-Erfahrung sehr geholfen, wenn es darum ging, meine eigene Arbeit vorzustellen und zu verteidigen – besonders in einem technischen Studiengang ist das wichtig“, so Falk weiter. Nach dem Abitur und Zivildienst studierte er an der TU Dresden Mechatronik. Mit dem Diplom in der Tasche arbeitet er heute als Doktorand im Entwicklungszentrum von Porsche im baden-württembergischen Weissach.
Neben den eben genannten „Pionieren“ schafften auch noch folgende Schüler aus dem Landkreis den Sprung ins Bundesfinale bei „Jugend forscht“.
• 2004: Daniel Oriwol (Friedrichgymnasium), „Der piezoelektrische Effekt von Kristallen“ (Physik)
• 2009: Isabel Bauer , Maxi Ziegler, Sarah Götze, (alle vom Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium, Meuselwitz), „Wilde Weide – ein Brettspiel als Beispiel für die Bedeutung des kindlichen Spielens“ (Arbeitswelt)
2010 dann das absolute Highlight: Mit André Bauer (Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium, „Nutzung von Kleingewässern in der Feldflur durch Vögel an der Lossener Senke“, Biologie), Thomas Fischer (Lerchenberggymnasium, „Erforschung des Weltalls durch Astrofotografie und Spektroskopie“, Geo- und Raumwissenschaften) und Friedrich Sacher sowie Christoph Harpain (beide Christliches Spalatin-Gymnasium, „Solarwärmer“, Technik) schafften es gleich vier Schüler aus dem Landkreis bis in die Endrunde.
„Seit der Einführung des Wettbewerbs im Altenburger Land im Jahr 1993 schafften es insgesamt 17 Jugendliche mit 10 Projekten bis zum Bundesfinale“, resümiert Teichmann stolz. „Hoffen wir, dass in der aktuellen Runde noch der ein oder andere dazukommt“, fügt er an.
Tom Kleinfeld
Artikel im Amtsblatt Altenburger Land

Chronik der Stiftung „Jugend forscht“ e.V.

Im Sommer 1965 rief Henri Nannen, der damalige Chefredakteur und Herausgeber des STERN, den naturwissenschaftlich/technischen Wettbewerb ins Leben. In den ersten zehn Jahren wurde Jugend forscht ausschließlich vom STERN finanziert. Seit 1975 ist der Wettbewerb ein gemeinsames Förderungswerk des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie und des STERN. Rund 80 Patenfirmen finanzieren die Regional- und Landeswettbewerbe.
Als Schirmherr fungiert Bundespräsident Johannes Rau.

Den Vorsitz des Kuratoriums hat der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie; weitere Kuratoriumsmitglieder entsenden: die ständige Konferenz der Kultusminister der Länder, der Stern, das Verlagshaus Gruner + Jahr AG & Co., der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Verein zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts, die Bundesjury, die Wettbewerbsleiter und die Patenfirmen.

Die zentrale Wettbewerbsorganisation liegt bei der Geschäftsstelle. Die Geschäftsführerin der Stiftung ist Dr. Uta Krautkrämer-Wagner. Alle allgemeinbildenden Schulen werden regelmäßig von der Geschäftsstelle über den Wettbewerb informiert. In vielen Schulen gibt es inzwischen ”jugend forscht” Betreuungslehrerinnen und -lehrer als Ansprechpartner. Die Wettbewerbsleiter organisieren gemeinsam mit den Patenbeauftragten der Patenfirmen die Wettbewerbe. Der Bundeswettbewerb wird von der Stiftung ”Jugend forscht” e.V., Hamburg, und einer jährlich wechselnden Bundespatenfirma ausgerichtet.

Zahlreiche Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stiften für alle drei Wettbewerbsebenen mehr als eine halbe Million Mark für Bar- und Sachpreise. Dazu kommen interessante Reisen, Forschungspraktika und Studienaufenthalte. Viele Bundessieger nehmen an weiterführenden internationalen Wettbewerben teil, z.B. dem „European Union Contest for Young Scientists“ oder dem 1990 von der Stiftung ”Jugend forscht” e.V. gemeinsam mit der Deutschen Bank gestarteten Wettbewerb ”Europas Jugend forscht für die Umwelt” (Young Europeans Environmental Research).

Teilnehmer und Siegerlisten